TCE Clubfahrt nach Hemmoor 2023

Zur Herstellung von Zement werden Kreide, Ton und Kohle benötigt, und in der Region von Hemmoor trat eine solche Ader von »Schreibkreide« an die Oberfl äche. Eine der weltgrößten Zementfabriken enstand hier in Hemmoor.
1983 kam dann das wirtschaft liche Aus, da die Grube immer tiefer und die Förderung immerteurer wurde. Auch das ständig nachdrückende Grundwasser bereitete Probleme.
Das Zementwerk wurde am 31. Dezember 1983 stillgelegt, und im Mai 1985 wurde mit den Abbrucharbeiten begonnen. Nach dem kompletten Abbruch der Fabrik wurde nur der Bereich der Grube entlang der B73 verfüllt, um die Uferzonen zu stabilisieren. Hier befindet sich heute der Schotterweg zum Einstieg 5. Dem Tagebau verdanken Taucher heute einen einmaligen See, mit 33 Hektar Fläche und immerhin noch 60 Metern Tiefe der dritttiefste in Norddeutschland. Das leicht basische Wasser mit wenig Plankton beschert in Schönwetterperioden beachtliche Unterwasser-Sichtweiten.


Tauchvorbereitungen…


Auch das warten auf die Tauchpartner wird sinnvoll genutzt…


Die verankerten Taucherpontons am Ufer lassen einen komfortablen Ein- und Ausstieg zu…


Der Kreidesee, wie fast alle heimischen Gewässer, ist ganzjährig als Kaltwasser zu betrachten. Kaltwassertauchen beginnt ab einem Bereich, in dem die Wassertemperatur auf unter 10° Celsius abfällt. Daher stellt das Kaltwassertauchen besondere Anforderungen an die Tauchausrüstung. 
So sind zBsp. hochwertige Atemregler für kalte Gewässer, die gegen ein Vereisen und Abblasen des Lungenautomaten geschützt sind, Pflicht.
Aber auch ein entsprechender Kälteschutz:
entweder ein Trockentauchanzug, Kopfhaube, (Trocken-) Handschuhe und den Wassertemperaturen angepasster Unterzieher
oder
ein min. 7 mm Halbtrockenanzug ggf. mit Eisweste, Kopfhaube, 5 bis 7 mm dicke Neoprenhandschuhe, Füßlinge ggf. mit Neoprensocken
sind Grundvoraussetzung um Tauchen zu können.
Der sichere Umgang muss ständig geübt werden (!) und es ist umso wichtiger entsprechende Spezialkurse zu besuchen, um deine Fähigkeiten und den sicheren Umgang damit zu erweitern und zu verbessern.


Das absolute Highlight ist nach wie vor der sogenannte „Rüttler“ am Einstieg Nummer drei. Vollbeladene Laster fuhren einst auf sein Dach und kippten ihr Kalkgestein über eine trichterförmige Stahlschütte in den Bauch der monströsen Maschine. Die tonnenschwere Fracht landete auf einem beweglichen Rost, der das Geröll heftig durchrüttelte. Während die Flintsteine im Gitter hängen blieben und später für den Straßenbau aufbereitet wurden, rieselte der kostbare Kalk in die Loren im Keller.


Hier befindet sich auch Deutschlands tiefster Briefkasten in 19m Wassertiefe. Regelmäßig geleert, werden die Wasserfesten Postkarten an den Adressaten geschickt.


Oben links:
Die Piper Aircraft in 10m Wassertiefe…
Unten rechts:
der Rückspiegel vom LKW am Rüttler…


Nach dem Tauchen das gemeinsame Abendessen bei Grillwurst und einem kalten „Decobier“ und bei einem Gläschen Prosecco lässt sich gut klönen…