Hier ein paar kleine Tipps für die „gute UW Fotografie...

Eine Unterwasserkamera ist schnell gekauft, aber die schönen Bilder macht sie leider nicht von alleine!
Man sollte sich unbedingt die Zeit nehmen, die Gebrauchsanweisung der Unterwasserkamera durchzugehen. Damit lässt sich das Risiko von Fehlbedienungen vermeiden, und der erste Schritt ist somit getan. Eine grundlegende Voraussetzung für gute Bilder unter Wasser ist ausreichend Licht. Schon in wenigen Metern Tiefe beginnt es merklich dunkler zu werden. Deshalb gelingen gute Bilder vor allem dann, wenn die Sonne möglichst senkrecht über der Wasseroberfläche steht. Die meisten Unterwasserkameras bieten spezielle Programme für Aufnahmen unter Wasser an. Auch das Drücken des Auslösers will richtig gemacht werden! In der ungewohnten Umgebung unter Wasser machen viele den Fehler, die Kamera beim Abdrücken zu „verreißen“. Diese ungewollte Bewegung verändert den Abstand zum Motiv oder sorgt für Bewegungsunschärfe während der Aufnahme. Um richtig auszulösen, sollte man für eine Sekunde die Luft anhalten, die Kamera ganz still halten und dann nur den Zeigefinger bewegen.

  1. Weißabgleich auf Unterwasserbedingungen einstellen Licht hat nicht immer die gleiche Farbtemperatur. Damit die Kamera die Farben richtig darstellt, muss die Farbtemperatur richtig gewählt sein (sogenannter „Weißabgleich“).
  2. Um ein attraktives Foto zu bekommen, muss der Fotograf so dicht wie möglich ans Motiv. Dies gilt vor allem unter Wasser, wo Lichtbedingungen und Wellengang das Fotografieren erschweren. Bei Wracks und Pflanzen ist es keine Schwierigkeit, den Abstand zum Motiv so zu verkleinern, dass man es formatfüllend aufnehmen kann. Eine größere Herausforderung stellen Tiere dar. Hier sollte man versuchen, sich ohne hastige Bewegungen langsam zu nähern. Anfänglich machen viele den großen Fehler, z.B. das Auge des Fisches als Bildmittelpunkt zu nehmen. So ist in den meisten Fällen der Hinterleib des Fisches auf dem Foto angeschnitten. Also immer Formatfüllend fotografieren und versuche „vor und unter“ den Fisch zu kommen. Dies erfordert manchmal viel Geduld, für den Fotografen und seinem Tauchpartner. Allerdings könnte man seinen Tauchpartner/in als UWModel mit einbeziehen. Für den Betrachter wirkt das Bild nun lebendiger und er hat einen ungefähren Größenvergleich. Das Modell sollte dann aber den direkten Blick in die Kamera vermeiden. Besser ist der Blick auf das Motiv.
  3. Im Allgemeinen wirken Unterwasserfotos am besten, wenn das Kameraobjektiv sich auf gleicher Höhe oder auch leicht unterhalb, wie das Motiv befindet. Denn dadurch wird für den Bildbetrachter offensichtlich, dass das Motiv im Wasser schwebt.

Blitz oder Lampe benutzen
Unter Wasser reduziert sich das vorhandene Licht mit zunehmender Tauchtiefe. Deshalb ist der Einsatz von Blitzlicht empfehlenswert. Dabei ist auf zwei Punkte zu achten:
Viele Tiere reagieren auf Blitzlicht negativ und nehmen Reiß-aus. Schwebende Sandkörner und andere Schwebstoffe reflektieren Blitzlicht. Vor allem beim Fotografieren in Ufernähe trifft man auf viel Sand im Wasser. Um Bilder mit vielen Reflexionen (ähnlich wie dichter Schneefall) zu vermeiden, sollte man in dieser Situation keinen Blitz benutzen oder bei externen Blitz diesen so positionieren, das die Schwebeteile seitlich angeblitzt werden, dass vermeidet o.g. Reflexionen.

 

Viele Fotos machen
Der große Vorteil einer modernen, digitalen Unterwasserkamera ist die Möglichkeit, sehr viele Bilder zu machen. Speicherkarten mit viel Kapazität sind mittlerweile so erschwinglich, dass nur die Akkuleistung die in einem Tauchgang aufnehmbare Bildmenge begrenzt. Je mehr Bilder man macht, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, einige wirklich gute Aufnahmen zu erhalten. Die meisten Unterwasserkameras bieten eine Serienaufnahmefunktion.

Bildbearbeitung am Computer
Die besonderen Lichtbedingungen unter Wasser verlangen oft aber nicht immer, nach einer Nachbearbeitung der gemachten Aufnahmen. Moderne Bildbearbeitungssoftware ist hierfür geeignet.

Der „Goldene Schnitt"

Dieser steht für Harmonie, gefällige Bildaufteilung, Ebenmäßigkeit und abgestimmte Anpassung. Er macht Bilder zu Hinguckern, hebt den Inhalt visuell an und steht für eine präzise Ausgewogenheit im Verhältnis zu den anderen Objekten im Bild.
Eine alte Fotografenregel sagt:
Das Hauptmotiv sollte nicht in der Bildmitte liegen. Egal, ob Du Architektur oder Menschen ablichtest: Ordne das Hauptmotiv etwas seitlich oder vertikal versetzt an, dann wirkt das Foto besonders harmonisch und strahlt mehr Schönheit aus. Mehrere Regeln helfen bei der präzisen Bildgestaltung: Goldener Schnitt, Drittelregel und Fibonacci-Spirale (Goldene Spirale).

 

Die „Drittel-Regel“

Der Goldenen Schnitt und die Drittel-Regel sind sowohl optisch als auch systemgemäß miteinander verwandt. Bei der Drittelregel wird das Bildformat sowohl horizontal als auch vertikal dreigeteilt und es ergeben sich neun Segmente. Man kann die Striche gedanklich ziehen oder die in der Kamera zuschaltbaren Gitterlinien bemühen. Die Drittelregel wird häufig mit dem Goldenen Schnitt verwechselt. Man kann die Drittelregel auch im Nah- und Makrobereich zelebrieren, wird aber oft an praktische Grenzen stoßen, denn es lässt sich kein Lineal anlegen, um Tiere exakt in diesen Bildaufbau zu bugsieren aber manchmal hat man das Glück und drückt im richtigen Moment auf den Auslöser...