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LOST...OPEN WATER ist mehr, als nur ein Film - open water ist Alltag!

ENOS, das ultimative Rettungssystem für Taucher...? Fakt zumindest ist:Weltweit kommen zahlreiche Taucher ums Leben, weil sie nach dem Auftauchen nicht mehr gesehen wurden...Wer "Glück" hat, wird nach langem, nerven zermürbendem Treiben gefunden.

Seareq, verspricht...

„Das ENOS-System ermöglicht die schnelle Rettung-zuverlässig und erfolgreich - und das seit 2005, weltweit!
Wenn ENOS-Taucher von einer Strömung abgetrieben werden, müssen sie nicht lange warten! ENOS-Taucher treiben nicht hilflos an der Wasseroberfläche - bangend - ob sie gefunden werden...
Stattdessen informieren sie mit dem ENOS-Sender binnen Sekunden ihre Crew, die sofort die Rettung einleitet. Wenig später sind die Taucher wieder in Sicherheit auch, wenn das Schiff weit entfernt und außer Sichtweite ist! Noch nie wurde auf ENOS-Schiffen der Tagesablauf unterbrochen, weil man Taucher vermisst hat! ENOS-Crews suchen nicht nach ihren Tauchern. Sie wissen genau, wo die Taucher treiben und holen sie einfach nur ab...!“


Große Worte...!

Doch spätestens hier muss man sich aber folgende Frage gefallen lassen: „Was ist hier schiefgelaufen...!?“

  • Selbstüberschätzung...?
  • war man bei Strömung abseits der Gruppe unterwegs...?
  • schlechte Bedingungen, örtliche Gegebenheiten...?
  • unzureichendes Briefing...?
  • schlechte Ausrüstung, unsicherer Umgang/Handhabung mit der Tauchausrüstung...?
  • Notfall -und/oder Luftmanagement...?
  • Trainingszustand, Anfänger...?
  • mangelnde Tauchsicherheit an Bord, unzuverlässige Crew...?

Was ist überhaupt ENOS?

Das ENOS ist eine Entwicklung des Unternehmens Seareq Sicherheits- und Rettungsequipment mit Sitz in Rösrath, Deutschland. Die Markteinführung war 2004, und seitdem ist es in folgenden Ländern im Einsatz: Ägypten, Ecuador/Galapagos, EU, Malediven, Seychellen und seit Herbst 2008 in Australien und den USA. Auf Grund seines lebensrettenden Charakters wird es von vielen internationalen Tauchsportverbänden offiziell empfohlen.
Das ENOS-System besteht aus 2 Einheiten:

  1. dem ENOS-Sender, den der Taucher beim Tauchgang mit sich führt
  2. dem ENOS-Empfänger, der sich an Bord des Tauchschiffs befindet

ENOS kombiniert GPS-Navigation und Funktechnik, und ist unabhängig von externen Technologien (GMDSS, AIS, VHF).

Es ist vollkommen autark und braucht keine Unterstützung durch die SAR (Search And Rescue) oder Küstenwache, die Rettung kann sofort selber eingeleitet werden. Ein großer Vorteil, besonders in weit abgelegenen Gebieten und auf allen Tauchsafaris.
ENOS ist ein Rettungssystem, das im lokalen Bereich arbeitet. Die Reichweite des Notrufes ist abhängig von der Höhe der Empfangsantenne des ENOS-Empfängers an Bord des Schiffes und von den Umgebungsbedingungen. Je höher die Antenne installiert ist, desto größer ist die Reichweite. Unter optimalen Bedingungen erreicht der Notruf ENOS-Empfänger in bis zu zehn Kilometern. Sendereichweiten bis fünf Kilometer sind Standard.
Die Funkfrequenz von ENOS ist Lizenz- und gebührenfrei. Sie richtet sich nach den nationalen Funkgesetzen der jeweiligen Länder, in denen es eingesetzt wird. Damit entstehen dem Betreiber nach einer Anwendung (Rettungsaktion) keine Kosten. Als Rettungssystem ist ENOS so aufgebaut, dass jeder ENOS-Empfänger alle Notrufe von allen ENOS-Sendern empfangen kann, die auf der gleichen Frequenz senden und sich im Empfangsgebiet befinden.
Im Gegensatz zu anderen Seenotrettungssystemen und Mann-über-Bord-Systemen ist ENOS nicht mit der internationalen Notruffrequenz ausgestattet. Der Notruf wird direkt an den ENOS-Empfänger gesendet und nicht an Küstenwachen oder andere Rettungsinstitutionen (z. B. MRCC, ein Rescue Coordination Centre). Das hat den Vorteil, dass das Tauchschiff, das sich der treibenden Person am nächsten befindet, direkt selbst die Rettungsaktion einleiten kann.
Rettungssysteme, die den Notruf auf der internationalen Notruffrequenz übertragen, arbeiten überregional. Sie haben den Zweck, die Position von Schiffen oder Personen, die alleine auf hoher See in Seenot geraten, an internationale Rettungsstellen zu übermitteln. Das hat den Vorteil, dass der Notruf auch in großen Entfernungen noch empfangen wird und Hilfe eingeleitet werden kann.

Was spricht für ENOS?

Im Gegensatz zu allen anderen Rettungssystemen – und damit sind nicht nur die für Taucher gemeint – leidet ENOS nicht unter hohen Fehlalarmquoten. So sind z.B. Personen-Notrufe auf der AIS-Frequenz im internationalen SAR-Konzept (Search And Rescue) nicht geregelt und werden nicht von allen Rettungsinstitutionen unterstützt!
Im Klartext: Bei einem Personen-AIS-Notruf rückt die SAR nicht immer aus um zu retten, weil sehr viele Fehlalarme dieses Konzept negativ beeinflusst haben.
Ganz im Gegensatz zu ENOS, das die SAR zur Rettung gar nicht braucht. Der ENOS-Alarm geht direkt an das eigene Schiff – das immer das Naheliegendste ist.

  • Das Leichtgewicht wiegt nur 165 Gramm, mit Batterien
  • Der Notruf wird auf einer eigenen Frequenz gesendet, lizenzfrei/legal und gebührenfrei
  • Die ENOS-Frequenz greift nicht in den internationalen Seefunkverkehr ein (GMDSS), was hohe Kosten auslösen kann
  • Eine weit sichtbare LED an der Spitze unterstützt die Signalwirkung visuell und erleichtert die Rettung immens
  • Der ENOS-Sender ist auch unter größtem Stress einfach und unmissverständlich anzuwenden, weil er keine verwirrenden Knöpfe hat
  • Sein Schalter ist selbst mit dicken Handschuhen oder kalten, klammen Fingern leicht zu bedienen
  • Die Antennen sind in dem robusten Gehäuse maximal geschützt - Kein Antennenbruch!
  • Die Laufzeit des Senders beträgt 170 Stunden = eine Woche!
  • Dadurch müssen nicht nach jedem Notruf die Batterien gewechselt werden, was gerade auf See relevant ist
  • Die Batterien können selber gewechselt werden, eine Rücksendung zum Hersteller ist nicht erforderlich – das ist besonders für Schiffe außerhalb Europas angenehm
  • Der ENOS-Sender wird mit zwei handelsüblichen AAA Lithium-Batterien betrieben, die weltweit verfügbar sind

Auf der "Boot" 2019 wurde die neue Seareq-APP erstmalig präsentiert! Arbeitsweise:
„Möglich macht dies eine ENOS-WiFi-Box, die sich an Bord befindet, um die GPS Position der treibenden Taucher zu empfangen. Diese Box baut auf dem Schiff ein WiFi-Netzwerk auf und leitet die Notrufdaten automatisch an alle sich an Bord befindenden Tablett PCs weiter, die sich ins Netzwerk eingeloggt haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Tablett zum Schiff gehört oder Privateigentum des Urlaubers ist. Sobald der Notruf eingegangen ist, erscheint ein Hinweis auf dem Bildschirm und informiert den Nutzer über den empfangenen Notruf. Egal in welchem Programm man sich gerade befindet, der Alarm wird sofort angezeigt. Die hierzu erforderliche Software/App wird die Firma Seareq als kostenlosen Download auf ihrer Website zur Verfügung stellen. Dennoch benötigt werden: der ENOS-Sender und eine ENOS-WiFi-Box, die den Notruf empfängt und an das Tablett/Handy weiterleitet“ so Seareq...
Kostenpunkt dieser neuen Technik...?

Fazit: ENOS macht nur Sinn für Tauchbasen und/oder Safari-Boote

Die Sender sind wasserdicht bis 100 Meter (tiefer für „Teckis“ bis 200m auf Anfrage).
Das komplette ENOS®-System (Ausführung von 2005 bis 2014) mit dem Empfänger, dem Ladegerät und 22 Handsendern kostet ca. 13.200€ Netto (ENOS-Empfänger ca. 2485€; 1 ENOS-Sender: ca. 485€ Netto. Pressebericht: Editorial-Seareq, 2014), aktuellere Zahlen sind mir nicht bekannt.
Reißenden Absatz soll es bisher nicht gegeben haben, wäre aber wünschenswert. Gerade die Tauchsafari-Boote sollten damit ausgestattet sein. Strömungen können Taucher weit ins offene Meer treiben. Aufwändige Suchaktionen sind die Folge, die leider nicht immer erfolgreich enden. Abgetriebene Taucher werden auf dem Empfänger angezeigt - der Schlüssel für die schnelle Rettung. Zusätzlich ist es möglich jeden Sender zu personalisieren, um den Namen des Tauchers einzugeben.
Wer sich trotzdem für den Eigenbedarf seinen eigenen Sender zulegen möchte, sollte aber wissen, dass auch das Gegenstück - der Empfänger - am Urlaubsort vorhanden seien sollte...

...und hier muss ich es noch einmal wiederholen!

  • Sicherheit an Bord (Notfallmanagement, Sicherheitsausrüstung etc.) überprüfen 
  • sichere Tauchgangsplanung/Briefing, besprochenes Einhalten 
  • Tauchgang gegen die Strömung beginnen und mit der Strömung beenden
  • Abwägung der eigenen körperlichen Verfassung, Selbstkritik üben (Trainings-und/oder Gesundheitszustand)
  • erweiterte Tauchausrüstung (Signalboje, Reels, Riffhaken, Buddyleine)
  • bei Drifttauchgängen bleibt die Gruppe zusammen, taucht geschlossen ab/auf (bei Problemlösungen unter Wasser, bleibt die Gruppe zusammen!)
  • den sicheren Umgang/Handhabung mit der Technik (Luftmanagement, Boje schießen, Tarierung etc.) im Schwimmbad/Teich vorher üben
  • die Gruppe richtet sich nach dem „schwächsten“ Mittaucher

…das sollte doch mittlerweile jedem Taucher klar sein!
Also, immer schön Kontakt halten...
Euer Uwe

Quelle(n)
Seareq