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Vereinsfahrt Holland 2020

Unsere Vereinsfahrt führte uns vom 25.07. bis 01.08.2020 zum Grevelinger Meer/Holland, genauer gesagt in das „Schouwen Duiveland“. Schouwen-Duiveland ist eine Insel in der niederländischen Provinz Zeeland, die zugleich auch eine eigenständige Gemeinde bildet. Unsere Unterkünfte haben wir in Ouddorp bezogen, so dass wir nur wenige Fahrminuten zu den Tauchplätzen hatten.


Getaucht wurde in Scharendijke „De Kabbelaar“, Den Osse sowie in Dreischor „Gemaal“ aber auch vier Bootstauchgänge waren geplant in Den Osse „Haven“, Scharendijke „De Muur“und in „Preekhill Oost“ und Bemmenede „Natuurgebied“.

Grevelingen ist eine ehemalige Meeresbucht an der niederländischen Küste. Trotz seiner Abdämmung (Grevelingendam 1965, Brouwersdam 1971) liegt sein Salzgehalt nahe dem der Nordsee. Der Grevelingen liegt zwischen den Inseln Schouwen-Duiveland (Provinz Zeeland) und Goeree-Overflakkee (Provinz Südholland). An der Westseite, zur Nordsee hin, ist der Grevelingen durch den Brouwersdam, an der Ostseite, zur Oosterschelde hin, durch den Grevelingendam abgeschlossen. Für die Schifffahrt wurde eine Schleuse bei Bruinisse zur Oosterschelde gebaut. Es entstand so der größte Salzwasserbinnensee Europas mit einer Gesamtfläche von 140 km² (14.000 Hektar), davon sind trocken gefallen 3.000 Hektar. Einige Sandbänke sind zu Inseln geworden (u. a. Hompelvoet), wo viele Wasservögel nisten oder Nahrung finden. Die Wasserfläche beträgt 11.000 Hektar, davon sind 7.000 Hektar über 1,50 Meter tief. Die Länge beträgt 23 km, die Breite 4–10 km. Die größte Tiefe liegt bei 48 m und der Wasserspiegel liegt durchschnittlich 0,20 Meter unter NAP (Amsterdamer Pegel als Höhenbezugspunkt später auch Normaal Amsterdams Peil, kurz NAP ist eine deutsche Bezeichnung für den Nullpunkt einer Höhenfestlegung in Amsterdam, die 1674 erstmals erwähnt wurde).

Getaucht wurde unter anderem auch in Dreischor „Gemaal“ Pumpstation. Dreischor Gemaal ist ein beliebter und besonderer Tauchplatz mit viel Unterwasserleben. Faszinierend ist das Licht, das entlang der bunt bewachsenen Säulen der Pumpstation hereinkommt, die fast mediterran wirken. Das Ganze ist ein faszinierendes Spektakel. Fast jeder Zentimeter ist in allen möglichen Formen, Farben und Variationen bedeckt. Man schwimmt in südöstlicher Richtung parallel zum Deich, um die Pumpstation zu finden. Der Bau beginnt in einer Tiefe von ca. 6 Metern und ist in ca. zehn Minuten zu erreichen.

Die Pumpe ist aus Holz und wunderbar bewachsen. Wir fanden neben den üblichen Verdächtigen (Hummer, Taschenkrebse...) auch noch Drachenköpfe und zahlreiche Garnelen (es lohnt sich auch ein Blick unter die Pumpe).

Die Pumpstationen pumpt das überschüssige Wasser aus dem unterhalb des Meeresspiegels gelegenen Gebietes zurück ins Grevelinger Meer.

Bootstauchgänge gehören zu den anspruchsvolleren Tauchgängen, da der Einstieg in ein Schlauchboot aus dem Wasser einer besonderen Technik bedarf und geübt werden muss...

Typische Unterwasserlandschaft in 1-2m Wassertiefe...

Der Panzer der Strandkrabbe wird bis zu 7cm breit. Da Strandkrabben bei Ebbe häufig in den kleinen Gezeitentümpeln an Molen und Brücken zurückbleiben, 'angeln' und spielen Kinder im Urlaub an der Nordsee gerne mit ihnen - die Strandkrabbe ist damit vielleicht das Tier auf dieser Seite, dass man am ehesten einmal in die Hand nehmen kann. Auf dem trockenen Wattboden ausgesetzt kann man gut beobachten, wie schnell Strandkrabben sich eingraben können. Strandkrabben sind nachtaktiv und Allesfresser. Erwachsene Tiere häuten sich einmal im Jahr, Jungtiere entsprechend häufiger.

Eine Seenelke wird bis zu 20cm hoch, kann sich auf die Hälfte zusammenziehen. Die Tentakelkrone zählt bis zu 1000 feine Arme, die auch Nesselzellen enthalten. Kann sich auch ungeschlechtlich durch Knospung vermehren, der so entstandene Nachwuchs kriecht dann langsam mit der Fußscheibe weg. Vorkommen ebenfalls ab Niedrigwasserlinie abwärts.

Der Gemeine Seestern hat meist fünf Arme (selten kommen auch vier- oder sechsarmige Individuen vor) und kann bis etwa 30 Zentimeter groß werden. Auf der Unterseite befinden sich Saugscheiben in vier Reihen am Ende eines jeden Arms, mit denen er sich fortbewegt. Kennzeichnend ist die gelbe bis braunviolette Farbe. Wie die meisten Seesterne ernährt sich der Gemeine Seestern hauptsächlich meist von Miesmuscheln. Er setzt sich auf die Miesmuschel, saugt sich mit seinen Saugfüßchen fest und zieht an der Schale. Die Muschel verschließt sich jedoch bei Gefahr. Dieser Kampf kann über Stunden dauern, bis die Miesmuschel ihre Schale öffnet, um frisches Wasser zum Atmen einzulassen. Der Seestern hält die Miesmuschel in dieser Position und stülpt seinen Magen, den er nach außen hervorbringen kann, in das Innere der Miesmuschel. Durch Verdauungssekrete verdaut er die Muschel in ihrer eigenen Schale, schlürft die Nahrung mit seinem Magen ein und zieht sich zurück. Daher ist er ein gefürchteter Räuber auf Miesmuschelbänken, die unter der Niedrigwasserlinie liegen.

Kaum zu erkennen eine kleine Krabbe auf dem Meeresboden, die Gespensterkrabbe. Ihr Körper wird bis 2cm lang, nach vorne zugespitzt und die sehr langen Gliedmaßen sind in der Regel bewachsen.

Bereits der vergebene Artname Echinus esculentus, „Essbarer Seeigel“, deutet darauf hin, dass der Seeigel dem Menschen bereits lange als Nahrung dient. Er ist kugelförmig und ist in der Nordsee verbreitet und an den Küsten Portugals, Spaniens, Frankreichs, Belgiens, der Niederlande, Dänemarks, Norwegens, Schwedens, Großbritanniens und Irlands zu finden. Er lebt auf harten, felsigen Untergründen bis in Tiefen von 1200 m.

Grundeln sind kleine Fische, die im Schnitt weniger als 10 Zentimeter lang werden. Grundeln leben in allen Meeren, vom Polarkreis bis in die Tropen. Obwohl die meisten Grundeln Meeresfische sind und im Flachwasser auf dem Meeresboden oder im Schutz von Höhlen, Korallen oder Felsen leben, haben viele Arten auch das Brack- und Süßwasser als Lebensraum erobert.

Die Seedahlie auch Dickhörnige Seerose genannt, kann enorm unterschiedlich gefärbt sein. Die Tentakel haben 2-3 weiße Querstreifen, ebenfalls weißliche Streifen ziehen sich vom Mund zu den Rändern. Sie kommt auf Hartböden unter der Niedrigwasserlinie vor, häufig in Gezeitentümpeln (Bei Ebbe bleibt in diesen Tümpeln Meerwasser stehen)- auch ein Trockenfallen macht ihr nichts aus. Dann zieht sie ihre bis zu 150 Tentakeln ein. Mit dem Tentakel fängt sie Würmer, kleine Krebse, kleine Fische und Garnelen, lähmt diese mit Nesselzellen und führt sie der Mundöffnung in der Mitte der Tentakelkrone zu. Mit der Fußscheibe kann sie sich langsam bewegen.

Zwei Strandkrabben zusammen mit einer Grundel und einer Garnele...

Ein Hummer lebt zwischen Felsen und Steinen. Die gab es hier jedoch hier erst, als Deiche und Dämme aus Stein gebaut wurden. 1867 wurde Zuid-Beveland durch einen Damm mit Brabant verbunden. Dadurch konnte kein süßes Flusswasser mehr in die Oosterschelde gelangen und das Wasser wurde salzig genug für die Hummer. Angesiedelt wurde hier dann der sogenannte „Oosterschelde-Hummer“. Der Hummer ist ein besonderes und einzigartiges Tier. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass der Oosterschelde-Hummer aufgrund seiner isolierten und harten Existenz, stark wechselnden Temperaturen und Salzgehalt des Wassers eine eigene DNA-Struktur entwickelt hat. Ansonsten lebt er wie seine anderen Artgenossen.

Ein „Oosterschelde-Hummer“ inmitten unzähliger Garnelen. Ausgewachsene Hummer haben üblicherweise Körperlängen zwischen 30 und 64 Zentimeter und ein Gewicht von etwa 1 bis 6 Kilogramm. Das Wachstum eines Hummers kulminiert nicht, verlangsamt sich aber mit zunehmendem Alter. Die Farbe von Hummern variiert stark von einem kräftigen Blau bis hin zu dunklen Violetttönen und ist abhängig von der Nahrung und der Farbe des Gesteins in ihrem Lebensraum. Sehr selten sind gelbe Färbungen und Albinismus. Die Flanken der Tiere sind meist gelblich bis braun mit dunkleren, oft rötlichen Sprenkeln. Der europäische Hummer ist auf Felsküsten mit zahlreichen Höhlen als Lebensraum angewiesen, dort können sie sich verstecken. Aus den Höhlen kommt er nur nachts hervor, um zu jagen. Deswegen ist die Nordsee eigentlich kein geeigneter Lebensraum, es gibt drei voneinander getrennte Populationen an der norwegischen Küste, der schottischen Küste und natürlich bei Helgoland

Ein Taschenkrebs mit einer Krabbe. Die Nordseegarnele, meist "Krabbe" genannt, schmeckt nicht nur gekocht und gepuhlt auf Krabbenbrötchen, sondern sieht lebendig auch noch hübsch aus. Bis zu 8cm kann eine Krabbe groß werden, auffällig ist das sehr lange Fühlerpaar. Normalerweise sind sie durchsichtig, können sich aber mit Pigmentzellen im Panzer hervorragend an die Farbe des Untergrundes anpassen. Krabben leben auf weichen Böden im Wattenmeer und, wenn sie älter werden bzw. im Winter, auch in der tieferen Nordsee. Nordseegarnelen sind nachtaktiv. Durch die immer ausgedehntere Befischung (inzwischen ganzjährig) scheint der Bestand deutlich zurück zu gehen (zumindest lassen das die zurückgehenden Fangmengen der Fischer vermuten). Krabben werden im Wattenmeer mit Kuttern mit Schleppnetzen gefangen, an Bord sortiert und gekocht und dann industriell oder als Nahrungsmittel verkauft. Leider gibt es bei der Krabbenfischerei extrem viel Beifang - bis zu 70%. Außerdem wühlen die verwendeten „Netze“ den Meersboden stark auf.

 

Der in seiner Gestalt urzeitlich anmutende Seeskorpion gehört zu der Familie der Groppen und ist mit dem Seebullen und dem Zwergseeskorpion verwandt. Er hat keine Schwimmblase und hüpft daher eher über den Grund, als dass er schwimmt. Der Seeskorpion hat eine grünbraune bis graue Färbung und dunkle Flecken am Schädel. Seine Flossen sind schwarzgelblich markiert. Am Vorkiemendeckel befinden sich zwei kurze Stacheln. Vorsicht ist hier geboten, denn wenn man sich an diesen schneidet, kann sich die Haut leicht entzünden. Im Gegensatz zu seinen Verwandten weist die Seitenlinie des Seeskorpions keine Knochenhöcker auf. Auch fehlen ihm die Maulbarten, die der Seebull ebenso wie der Zwergseeskorpion besitzt.
Der Lebensraum des Seeskorpions erstreckt sich von Skandinavien über Teile der Nordsee bis hinunter an die spanische Küste. Außerdem findet man ihn an der Atlantikküste Kanadas bis hinunter nach New York. Auch in der Ostsee ist er beheimatet. Er lebt auf Sand- oder Schlickgrund in der Nähe von Felsen oder an Tang- und Seegraswiesen.
Der Seeskorpion ist ungiftig. Er ist ein nachtaktiver Jäger, der sich bevorzugt in einer Tiefe zwischen fünf und dreißig Metern aufhält und dort nach seiner Beute, vor allem Vielborster, Flohkrebsen und kleinen Fischen, sucht.

 

Sepiola oder Zwergsepia oder Atlantische Sepiole ist ein Tintenfisch in der Familie der Zwergtintenfische (Sepiolidae). Sein Verbreitungsgebiet liegt im Atlantik zwischen Island und Skandinavien und erstreckt sich südlich bis zur Küste von Marokko. Sie leben vor allem nahe dem Meeresboden und werden nur 1-8cm groß. Im holländischen Wattenmeer und in der Deutschen Bucht ist die Art schon lange bekannt und wird gelegentlich in Grundschleppnetzen gefangen.
Bei Erregung schweben die Sepien knapp über dem Grund und halten sich durch ständigen Flossenschlag sowie 80-100 Wasserstöße pro Minute aus ihrem Atemtrichter in der Schwebe. Der unter dem Kopf befindliche Trichter kann in viele Richtungen bewegt werden und wirkt als Düsenantrieb. Angegriffene Zwergsepien schießen damit ruckartig in fünf cm langen "Sprüngen" davon. In größter Gefahr geben sie eine etwa körpergroße Tintenwolke ab. Diese "Finte aus Tinte" soll den Blick auf das Tier versperren und ihm die Flucht erlauben. In einem Fall wurde festgestellt, dass eine aus dem Wasser genommene Sepia mit ihrem zwischen den Fangarmen sitzenden Schnabel zu beißen versuchte. Die Farbflecken (Chromatophoren) in der Haut bieten oft ein atemberaubendes Schauspiel von Flimmereffekten und blitzschnellen Farbumschlägen. Meist nehmen die Tiere die Farbe des Untergrundes an, doch können sie auch ganz dunkel, golden gefleckt oder fast weiß sein. Blässe scheint ein Zeichen von Unwohlsein zu sein, während Dunkelfärbung u.a. bei direkter Sonneneinstrahlung auftritt. Die Tiere besitzen sogar Leuchtorgane, die jedoch von uns nicht in Aktion beobachtet werden konnten.

 

Das sind Taschenkrebse, die Oberseite ist meist ziegelrot gefärbt, die Unterseite Hellocker, die Scherenspitzen charakteristisch schwarz. Der Name lässt sich auf 9 taschenförmige Einkerbungen am rechten und linken Rand des Rückenschildes zurückführen. Der Panzer des Krebses links ist von kleinen Algen bewachsen. Ein Taschenkrebs ernährt sich räuberisch von anderen Krebsen, Muscheln, Seesternen und Fischen und kann bis zu 20cm Größe erreichen. Im Sommer lebt er in flacheren Gewässern (1 - 30m) auf sandigem Untergrund, im Winter zieht er sich in größere Tiefen (bis 100m) zurück. Die Scheren der Krebse werden auf Helgoland Knieper genannt und sind dort eine Delikatesse.

Die Schlammrose ist eine Seeanemonenart. Im voll ausgestreckten Zustand ist die Schlammrose säulenförmig und erreicht eine Höhe von mehreren cm. Ihr Körper ist meist gestreift und trägt rund 100 schlanke, transparente Tentakel, die sie mitunter zum Schutz vor Feinden einsetzt. Die klebrigen Anemonen sind gewöhnlich im Flachwasser bis zu 50 Metern beheimatet und ernähren sich von Plankton, Krabben und kleinen Fischen.

Quallen schwimmen durch eine sich zusammenziehende Bewegung ihres Schirmes, bei der sie nach dem Rückstoßprinzip gleichzeitig Wasser nach unten ausstoßen. Dabei bewegen sie sich schräg nach oben, um sich danach wieder etwas nach unten fallen zu lassen. Sie schwimmen daher oft nahe der Wasseroberfläche. Mit diesem Prinzip können sie bis zu zehn Kilometer pro Stunde zurücklegen. Oft lassen sie sich jedoch auch einfach mit der Strömung treiben. Die Ohrenqualle hat einen flach gewölbten Schirm, der ungefähr 20–30 Zentimeter groß ist, mit vier ringförmigen Geschlechtsorganen in der Farbe braun rot und vier gardinenartig hängenden, bräunlichen Mundarmen. Der Schirm ist weiß bis gelblich.

Ein Sonnenbad nach dem Tauchen...
Es war eine gelungene Tauchreise. Die Unterkünfte waren sehr komfortabel und das Tauchen sehr erlebnisreich, so dass eine Wiederholung nächstes Jahr sicherlich stattfinden wird. Vielen Dank an Lex, der uns sein Schlauchboot zur Verfügung gestellt hat um mit uns entlegenere Tauchplätze aufzusuchen, welche von Land nicht zu erreichen sind.