Ibbenbüren - mit Stören Tauchen...

Am 03.10.2020 verabredeten sich einige TCE-Taucher im Unterwasserpark NaturaGart - in Ibbenbüren - um mit Stören zu Tauchen...
Ein Gewirr von Mauern und Höhlen hat NaturaGart über Teichfolie gebaut. Inzwischen ist alles geflutet und die weltweit größte Anlage dieser Art.

Foto: Dieter P.

Zwischen Teutoburger Wald und Dortmund-Ems-Kanal liegt ein kleines Seengebiet. Es ist ein Stück Natur – aber es stammt aus Menschenhand. Alles ist künstlich angelegt. Der größte dieser künstlichen Teiche ist eine Welt für sich geworden. Es ist der weltweit größte, künstlich angelegte Unterwasserpark für Sporttaucher. Der See ist etwa 100m lang, 60m breit und ca.7m tief. Ein unvergleichliches Erlebnis für die Taucher - denn nirgendwo auf der Welt ist es so wie hier.

 

„Da wir das Rote Meer in diesem Jahr als Tauchziel im Oktober vermissen, suchten wir neben heimischen Gewässern nach weiteren Taucherlebnissen. So sind wir am 3. Oktober nach Ibbenbüren gestartet, um die Unterwasserwelt in Grotten und Höhlen vorbei an den Wächtern eine Tempelanlage zu durch tauchen. Auf dem Weg dorthin warten unglaublich viele sehr neugierige Störe, die kleinen ein Meter lang, die „Teenager“ sind bereits imposante drei Meter lang und 30 Jahre alt. Die Tauchbasis mit Palmen liegt wettergeschützt unter einer Glaskuppel.so Heiko, der die gelungene Organisation der Tauchausfahrt übernommen hatte.

Foto: Heiko B.

Foto: Heiko B.

Gestapelte Paletten dienen als „Rödeltische“ für die nicht ganz leichte Tauchausrüstung. Über eine Treppe ging es dann in den flachen Bereich des Sees.

 

Der empfohlene Tauchweg sorgt dafür, dass alle Bereiche der UW-Landschaft in der idealen Reihenfolge besichtigt werden können. Man fängt also nicht gleich mit der 100 m langen Höhle an, sondern beginnt in einer der anderen Attraktionen mit kürzeren Höhlentauchgängen und macht sich somit langsam damit vertraut. Es gibt im Ablauf eine gewisse 'Dramaturgie', die nach Erlebnishöhepunkten auch immer wieder Zeit lässt für ein 'Durchatmen'. Doch das kann jedoch jeder selbst entscheiden, wenn er möchte…

 

Bild: NaturaGart
Foto: Sandra Z.

In einer Schlucht liegt das für Taucher präparierte 13m lange Wrack...

„Ich bin der König der Welt...“

Foto: Sandra Z.
Foto: Sandra Z.

Die großen Tiere, die keine Angst vor Tauchern haben, scheuen auch keinen Kontakt...

Einige Störe haben im Laufe der Jahre eine beeindruckende Größe erreicht und sind gute 2-3m lang. Da kommen gerne mal 60kg je Fisch zusammen und in dem See halten sich nicht nur zwei oder drei dieser großen Fische auf. Auf der Tempelplatte waren es mindestens 15-20 große Störe, die uns genauestens beobachtet haben. Ihre Geschmeidigkeit und Schnelligkeit dieser urtümlichen Fische ist auf Grund Ihrer Größe umso beeindruckender und führt auch gelegentlich zu Herzklopfen, wenn ein Stör nur wenige Zentimeter vor dem Gesicht abdreht und die Richtung wechselt.

Störe sind variabel gefärbt, meist hell- bis dunkelbraun, auch schiefergrau oder fast schwarz bis blauschwarz und werden zwischen einem und drei Meter lang. Störe leben auf dem Gewässergrund und ernähren sich vor allem von kleinen, bodenbewohnenden Organismen wie Würmer, Krebstiere und Insektenlarven. 

Foto: Sandra Z.

Foto: Heiko B.

Einige Arten sind auch räuberisch und ernähren sich von größerer Beute, wie Fische. Sie sind langsame Dauerschwimmer, die mit ihren tragflächenartigen Brustflossen, ähnlich wie Haie Auftrieb erzeugen. Störe sind sehr langlebig und manche Arten können über 100 Jahre alt werden.

Auch andere Fische sind hier auch anzutreffen, wie zum Beispiel der räuberische Zander. Er jagt kleinere Fische wie Rotaugen, Güstern (eine Brassenart) oder Barsche. Zander bevorzugen große Gewässer mit Tiefen von wenigstens vier bis fünf Meter. Die mittlere Länge beträgt 40–50 cm. In seltenen Fällen wird er bis 1,30 m lang und erreicht dabei ein Gewicht von bis zu 19 kg. Er kann 10 bis 20 Jahre alt werden.

Foto: Sandra Z.

Foto: Sandra Z.

Kunstvolle, von Menschenhand geschaffene Unterwasserwelten...

Tempeltauchen in NaturaGart, die Säulenhalle. Hier ist es sogar recht hell, weil Lichtstrahlen - durch Löcher in der Decke hindurch - ins Wasser dringen.

Foto: Sandra Z.

Der  Gesamteindruck der Landschaft, die Höhlenwelten und das Tauchen mit den urtümlichen Fischen waren für uns ein Besuchsgrund. Die Sicht unter Wasser ist immer abhängig von der Anzahl der Taucher, die doch mitunter den Boden sehr aufwirbeln. Die letztendliche Begeisterung über dieses tolle Erlebnis lässt uns aber nicht daran zweifeln nächstes Jahr wieder eine Tauchausfahrt nach Ibbenbüren zu organisieren.