Seekrankheit

Seekrankheit ist eine Form der Reise- und Bewegungskrankheit. Diese kann dann entstehen, wenn unsere Sinneseindrücke widersprüchliche Informationen aufnehmen. Das betrifft insbesondere das Gleichgewichtsorgan im Ohr, das, wenn wir zum Beispiel auf einem Boot sitzen, Drehbewegungen und Beschleunigung wahrnimmt. Hinzu kommt die Wahrnehmung über die Augen und die Rezeptoren, die dem Gehirn vermitteln, ob und wie sich unsere Muskeln bewegen. Diese Eindrücke widersprechen sich zum Beispiel bei Wellengang während einer Bootsfahrt: Das Auge vermittelt, dass sich das Innere des Bootes nicht bewegt, alles darum herum aber schon. Die Muskeln bewegen sich nicht, das Gleichgewichtsorgan vernimmt aber, dass der Körper schaukelt. Ähnlich ist es, wenn man als Taucher zum Beispiel über wogenden Kelp schwebt: Die Muskeln bewegen sich kaum, der Körper schwankt aber und die Augen sehen abwechselnd wogenden Kelp und stillstehenden Boden. Das Gehirn empfängt somit Informationen, die nicht zusammenpassen. Und daraus entsteht, wenn man Pech hat, Seekrankheit. Seekrank und Tauchen,  geht das...?

Definition:
Reise- oder Bewegungskrankheit, fachsprachlich Kinetose (von gr. „bewegen“), nennt man körperliche Reaktionen wie Blässe, Schwindel, Kopfschmerz, Übelkeit und Erbrechen, die durch ungewohnte Bewegungen, etwa in einem Verkehrsmittel oder in einem Wolkenkratzer ohne ausreichende Schwingungstilgung, ausgelöst werden können. Seekrankheit, Luftkrankheit, Raumkrankheit oder die Landkrankheit von Seeleuten auf Landgang sind bekannte Varianten. Passive Bewegung in Reisebussen, Autos, Zügen mit Neigetechnik, Flugzeugen, Achterbahnen kann ebenfalls die Symptome hervorrufen. Charakteristisch ist, dass die Fahrer des jeweiligen Fahrzeugs fast nie von Reisekrankheit geplagt sind.
Quelle: Wikipedia 

Im Vorstadium empfindet der Betroffene leichtes Unwohlsein, leichtes Frösteln, kalten Schweiß und ein leicht drückendes Gefühl in der Magengegend. Er wirkt müde bis schläfrig (SOPITE-SYNDROM) und desinteressiert, reagiert langsamer, spricht weniger, ist etwas blass im Gesicht. Im Blut steigen die Spiegel der Stresshormone. Bei zunehmender Seekrankheit/Reisekrankheit entstehen kalter Schweißausbruch, Gähnen, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Abgeschlagenheit, geistige Leere, Arbeitsunlust, Desinteresse bis hin zur Lethargie, Kopfschmerzen, Schwindel, Zwangsschlucken, Brechreiz, Sodbrennen und Erbrechen. Sowohl Rötung als auch Blässe und kalter Schweiß im Gesicht (infolge des gesteigerten Tonus der parasympathischen Anteile des vegetativen Nervensystems) können folgen. Erbrechen bringt nur kurzzeitige Erleichterung. Die Magen-Darm-Funktionen sind reduziert. Blutuntersuchungen zeigen, dass Stresshormone und ADH ausgeschüttet werden. Die wellenförmig an- und abschwellenden Beschwerden können tagelang anhalten. Schwere Seekrankheit ist begleitet von extremem Unwohlsein, Erbrechen bis zur völligen Magenleere (und bei längerem Anhalten des Erbrechens Dehydrierung), schwerer Depression und dem Gefühl, am liebsten sterben zu wollen. In besonders schweren Fällen müssen Patienten sogar festgebunden werden, damit sie nicht über Bord springen. In seltenen Fällen kann Reisekrankheit bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden zum Tod führen.

Definition
Das sopite Syndrom (lateinisch: sopire „zu legen, um sich auszuruhen, schlafen legen“) ist eine neurologische Erkrankung, die Symptome betrifft Müdigkeit, Schläfrigkeit und Stimmungsänderungen über längere Zeiträume der Bewegung. Das Sopite-Syndrom wird auf bewegungsbedingte Schläfrigkeit zurückgeführt, wie sie ein Baby beim Schaukeln erlebt. Die Forscher Graybiel und Knepton vom Naval Aerospace Medical Research Laboratory verwendeten 1976 erstmals den Begriff "Sopitensyndrom", um sich auf die manchmal alleinige Manifestation von zu beziehen Reisekrankheit, obwohl andere Forscher es als "Sopite-Syndrom" bezeichnet haben.
Quelle: Wikipedia 

Der genaue Mechanismus für die Auslösung des Sopite-Syndroms ist noch nicht bekannt. Symptome:

  • Mit dem Sopite-Syndrom sind mehrere Symptome verbunden. Typische Antworten sind:
  • Schläfrigkeit
  • Gähnen
  • Abneigung gegen Arbeit
  • mangelnde gesellschaftliche Teilhabe
  • Stimmungsschwankungen
  • Apathie
  • Schlafstörungen
  • andere Ermüdungserscheinungen

Medikamente

Unter den verschreibungspflichtigen Medikamenten hat Scopolamin die schnellste Ansprechrate und die beste Wirksamkeit, erkauft durch Nebenwirkungen, wie Müdigkeit, Sehstörungen und Mundtrockenheit. Es sind Tabletten, Injektionen, und langzeitwirksame transdermale Pflaster im Handel. Kinder und alte Menschen vertragen Scopolamin schlecht; eine wichtige Kontraindikation ist das Engwinkelglaukom. Auch manche H1-Antihistaminika, wie Dimenhydrinat oder Neuroleptika wie Promethazin, haben im Gehirn anticholinerge Wirkungen und Nebenwirkungen, allerdings schwächer als Atropin und Scopolamin. Auch diese Arzneimittel sind für akut Erkrankte in Form von Injektionen verfügbar. Die Droge Amphetamin wurde im Zweiten Weltkrieg an die Soldaten ausgegeben; heute kann Ephedrin in ausgewählten und schweren Fällen eingesetzt werden. Andere Substanzen, die sonst gegen Übelkeit verabreicht werden, wie Metoclopramid und Ondansetron, sind gegen die Reisekrankheit nicht wirksam. Rezeptfreie, allerdings apothekenpflichtige Medikamente enthalten meist Dimenhydrinat. Neben Tabletten gibt es auch antihistaminhaltige Kaugummis.

Seekrankheit und Tauchen

Kann man auch unter Wasser seekrank werden? 
Klare, wenn auch unerfreuliche Antwort: Und ob!
Man kann auch beim Tauchen durchaus seekrank werden, z.Bsp. bei Wellengang oder sogar bei Landtauchgängen, wenn eine Dünung (lange Wellen)vorhanden ist. Das kann nicht nur den Tauchgang versauen, sondern einen obendrein vor die Herausforderung stellen, wenn man sich unter Wasser übergeben muss.... Brechreiz unter Wasser: Wenn man sich unter Wasser übergeben muss, sollte das Mundstück im Mund behalten werden, damit man beim Atemreflex nach dem Erbrechen gleich wieder Luft bekommt. Die meisten Atemregler dürften das Erbrochene problemlos nach außen leiten, eine ordentliche Reinigung anschließend macht natürlich trotzdem Sinn. Und man kann natürlich beim Tauchgang anschließend auf den Ersatz-Regler zurückgreifen, wenn der Hauptregler verdreckt ist. Es gibt aber auch Taucher, bei denen die Seekrankheit aufhört, sobald sie im Wasser sind. Man solle also sein Tauchgerödel vorzeitig fertigmachen. Das kann funktionieren, muss es aber nicht.

Ein paar Regeln, die man beachten sollte

  • Vor einem Tauchurlaub einen Taucherarzt aufsuchen.
  • Kein Geheimnis daraus machen, dass Du unter Seekrankheit leidest.
  • Tauchplatz und Boot gut wählen. Wer vor allem auf kleineren Booten seekrank wird, sollte sich vielleicht eher auf größere Boote begeben oder auf Tauchgänge von Land konzentrieren.
  • Kein Alkohol am Abend vor einer Bootsfahrt oder -safari. Alkohol, selbst kleinere Mengen davon, kann die Wahrscheinlichkeit, am nächsten Tag seekrank zu werden, deutlich erhöhen.
  • Genug schlafen: Wer körperlich und psychisch ausgeruht und fit ist, ist weniger anfällig.
  • Tabletten oder andere Mittel gegen Seekrankheit nehmen. In Deutschland sind leichtere Medikamente und Mittel gegen Reisekrankheit zu finden: Pflaster, Kautabletten, Armbänder mit Akupunktur-Effekt, Medikamente gegen Schwindel oder Übelkeit. Diese schlagen aber nicht bei jedem von Seekrankheit Betroffenen gleich gut an. Im Ausland gibt es besonders in Ländern, in denen Bootsfahrten zum Alltag gehören, gute Medikamente gegen Seekrankheit. Es kann sich lohnen, vor Ort in eine Apotheke zu gehen und nach dem passenden Medikament zu fragen. Dabei sollte man beachten, dass die meisten Mittel müde machen und sie wegen weiterer möglicher Nebenwirkungen nicht alle geeignet sind, um unter ihrem Einfluss tauchen zu gehen. Dazu sollte man sich beraten lassen. Eventuell gibt es ein passendes Medikament auch auf dem Tauchboot, aber, ganz wichtig: Man muss diese Medikamente frühzeitig nehmen, sonst wirken sie nicht. Das heißt: Mindestens morgens ein paar Stunden vor dem Bootstrip, eventuell sogar am Tag davor. Eine Einnahme bei den ersten Symptomen ist zu spät. Mit dem Arzt besprechen
  • Richtig essen und trinken: Man sollte viel trinken, aber Getränke wie Kaffee, Alkohol und schwarzen Tee eher meiden, wenn der Magen sowieso schon aufgewühlt ist. Auch stark gekühlte Getränke können den angeschlagenen Magen reizen. Bei den Mahlzeiten sollte man wenn möglich auf scharfes, fettiges und säurehaltiges Essen verzichten. Je nach Versorgung auf dem Boot kann das eine Herausforderung sein, aber nicht essen ist keine ernsthafte Option: Ein leerer Magen ist ebenso kontraproduktiv wie ein überfüllter. Es kann sinnvoll sein, Snacks wie salzige Cracker im Gepäck zu haben.
  • Baue Dein Tauchgerödel immer schon an Land auf oder unmittelbar nachdem Du das Schiff betreten hast.
  • Suche immer die Mitte des Schiffes auf. Setze Dich in Fahrtrichtung, fixiere den Horizont, oder lege Dich flach auf den Boden.
  • Auf den Tauchgang verzichten, wenn Du unter starker Übelkeit leidest und vorher noch stark Erbrochen hast (Dehydration).
  • Sobald der Tauchspot erreicht ist, bist Du natürlich der Erste im Wasser und der letzte der an Bord geht, vorausgesetzt Dir macht der Wellengang im Wasser nichts aus! 
  • Keine Dekotauchgänge!
  • Lungenautomaten bei Brechreiz im Mund belassen. „Das dünne geht Problemlos durch den Automaten“
  • Wieder an Bord, nimmst Du sogleich wieder Deinen Platz in der Mitte des Bootes ein und starrst wiederum in Fahrtrichtung nach dem Hafen.
  • ...und auch wenn es Schwerfällt, ausreichend vor und nach dem Tauchen Flüssigkeit zu sich nehmen (Wasser, Tee).

Helfen alle diese Verhaltensregeln nicht weiter, wird es schwerer, denn die meisten der Präparate gegen Seekrankheit haben sog. zentrale Nebenwirkungen, die sich mit dem Tauchen nicht vereinbaren lassen. Diese zentralen Nebenwirkungen können aus Müdigkeit (siehe Sopite-Syndrom), Seestörungen oder sogar Koordinationsstörungen bestehen. Also kann nach der Einnahme solcher zentral wirksamen Medikamente (zu denen unter anderem auch Antiallergika gehören können!) die Ausübung des Tauchsportes unter Umständen seht gefährlich sein.

Vielleicht hilft hier nur Mutter Natur. Das Geheimnis liegt in der Ingwer Wurzel. Es gibt mehrere Präparate mit dem Extrakt aus der Ingwer Wurzel die sehr gut gegen Seekrankheit helfen und keine zentralen Nebenwirkungen aufweisen.

Auch die homöopathische Apotheke kann unter Umständen ein Mittel gegen Seekrankheit bereithalten: Cocculus D12 3×5 Globuli pro Tag helfen in manchen Fällen sehr gut.Angeblich sollen gegen die Seekrankheit sogenannte  „Sea-bands“ helfen, die manche Outdoor-Hersteller anbieten.

(Wie funktioniert SEA-BAND? Eine auf der Innenseite des Armbandes angebrachte Plastiknoppe übt Druck aus und stimuliert den P6 (oder Nei-Kuan) Akupressurpunkt. Es soll durch mehrere klinische Studien nachgewiesen worden sein, dass der Druck auf diesen Punkt Übelkeit und Erbrechen lindert) Meine Meinung: Man muss auch ein bisschen daran Glauben...

Medizinmänner, die in der Chinesischen Akupunktur versiert sind, haben noch eine weitere Form der Therapie zur Hand, wenn die See rau werden sollte. Es gibt einige Akupunktur-Punkte am Ohr die hervorragend gegen Seekrankheit helfen sollen.

Fazit

Auch die beste Strategie hilft manchmal nicht und ein rauer Trip zu den Brothers wird zu einem unvergesslichen Erlebnis mit Fischfütterung…Glück für die Fische - und nicht gegen den Wind –
Euer Uwe

Quelle(n)
VDST

Wikipedia